Warum Elektromobilität?

Weil es einfach geht.

 

Das Batterieelektrische Auto wird nicht die Welt retten. Wie bei allen technischen Geräten belasten Herstellung und Betrieb von Elektroautos die Umwelt. Aber zahlreiche Untersuchungen von seriösen Institutionen (siehe unten) kommen einheitlich zu dem Schluss, dass Batterieelektrische Autos über den gesamten Lebenszyklus die Umwelt mit deutlich weniger CO2 belasten als Autos mit Verbrennungsmotor, Erdgasautos oder mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenautos. Und die geringere CO2-Belastung gilt auch bei Verwendung des aktuellen Strommix’, der noch einen Anteil an Kohlestrom enthält. Diese Bilanz wird sich weiter verbessern mit dem Anwachsen des Anteils von CO2-frei erzeugtem Strom am Strommix. Deshalb ist neben einer grundsätzlichen Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs die Umstellung des verbleibenden Autoverkehrs auf akkubasierte Elektromobilität notwendig.

Warum Elektromobilität?

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris haben sich 195 Staaten völkerrechtlich verbindlich darauf verständigt, die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und den CO2-Ausstoß deutlich zu senken, um einen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dies bedeutet eine Dekarbonisierung sämtlicher menschengemachter Vorgänge auf der Welt, also den CO2-Ausstoß bis spätestens 2050 soweit wie möglich zu senken. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 65 % gegenüber 1990 zu reduzieren.

Dazu muss auch die Mobilität ihren Beitrag leisten, da ihre Emissionen unvermindert immer noch auf dem Stand von 1990 liegen. Dies muss sich in den wenigen verbleibenden sieben Jahren massiv ändern. Im öffentlichen Bereich durch den Ausbau des ÖPNV, Sharing-Angebote und wahrscheinlich auch autonome Mobilität. Wir befassen uns hier mit dem motorisierten Individualverkehr, dem Pkw.

In den Städten sind neue Mobilitätsangebote leichter umzusetzen als im ländlichen Raum. Hier wird der Individualverkehr noch lange erhalten bleiben. Aus diesem Grund ist es erforderlich, auch den Pkw auf 0 Emissionen zu bekommen. Hier bietet sich der direkte Einsatz von Strom mit Akkuunterstützung an. Der sparsame und effiziente Einsatz des CO2-frei erzeugten Stroms wird auf unabsehbare Zeit unverzichtbar sein, da er für lange Zeit ein knappes Gut bleiben wird. Für die chemische Industrie und die Stahlerzeugung werden gewaltige Mengen aus CO2-frei erzeugtem Strom hergestellten grünen Wasserstoffs notwendig sein. Mehr als wir in Deutschland erzeugen können. Um Importe auf das Unvermeidliche zu beschränken, muss Wasserstoff dort eingesetzt werden, wo er den größten Hebel in der CO2-Reduktion bewegen kann. In der Pkw-Mobilität, aber zunehmend auch im Fern- und Schwerlastverkehr, ebenso wie in der Raumheizung ist es effizienter, unmittelbar Strom einzusetzen und auf eine verlustreiche Umwandlung in Wasserstoff oder e-fuels zu verzichten.

Quellen

Quellen:
Agora Verkehrswende (2019): Klimabilanz von strombasierten Antrieben und Kraftstoffen
https://www.agora-verkehrswende.de/projekte/klimabilanz-von-batteriefahrzeugen-und-anderen-alternativen-antrieben/

Leopoldina (2019): Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO2-Emissionen.
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2019_Stellungnahme_Klimaziele_2030_Final.pdf

Fraunhofer ISI Working Paper Sustainability and Innovation No. S 02/2019: Die aktuelle Treibhausgasemissionsbilanz von Elektrofahrzeugen in Deutschland.
https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/sustainability-innovation/2019/WP02-2019_Treibhausgasemissionsbilanz_von_Fahrzeugen.pdf

Agora Verkehrswende (2019): Klimabilanz von Elektroautos. Einflussfaktoren und Verbesserungspotential. https://www.agora-verkehrswende.de/projekte/klimabilanz-von-elektroautos-einflussfaktoren-und-verbesserungspotenzial/

Die Position des WWF Deutschland (2022): https://www.youtube.com/watch?v=154Xmy1rkho

Eine Zusammenfassung weiterer Primärliteratur:
https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/FAQ_Elektromobilitaet_Oeko-Institut_2017.pdf

Und eine Schlussfolgerung des Bundesumweltministeriums:
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Verkehr/emob_klimabilanz_2017_bf.pdf